Über uns

Unsere Initiativgruppe setzt sich derzeit aus Missbrauchs-Betroffenen verschiedener Gemeinden dieses Bistums und beruflich mit Missbrauchs-Betroffenen arbeitenden Mitgliedern zusammen.

Aus Datenschutzgründen möchten einige IG-Mitglieder anonym bleiben. Vor dem Hintergrund der persönlichen Lebensgeschichten und zum Schutz ihrer Identitäten haben wir uns für diese Grenzen wahrende Variante entschieden.

Aus diesem Grunde bitten wir um Kontaktaufnahme per Mail und werden auch unter Pseudonymen antworten. Wenn Sie selbst vorerst anonym bleiben möchten, könnten Sie sich zur Kontaktaufnahme eine neue, neutrale Mailadresse einrichten. Falls das technisch herausfordernd oder nicht möglich sein sollte, möchten wir Sie dennoch ermutigen, uns zu schreiben, und Ihnen versichern, dass wir sorgsam mit Ihrem Anliegen und Ihren Daten umgehen werden.

Hier erfahren Sie mehr über unsere Beweggründe, uns in der Initiativgruppe zu engagieren.

    • „Durch einen Aufruf des Bischofs in einem Artikel des ‚Tag des Herrn‘, sich als Betroffener bei einem Ansprechpartner zu melden. Ich tat dies bei der Missbrauchsbeauftragten. Nach unserem Gespräch fragte sie mich, ob ich in einer noch zu gründenden Gruppe zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs in der kath. Kirche mitarbeiten wolle.“

    • „Ich wurde von der damaligen Missbrauchsbeauftragten angesprochen, nachdem ich zuvor Kontakt zu ihr aufgenommen hatte wegen eines konkreten Anliegens und auch generell wegen der Situation im Bistum. Ich war zuerst überrascht, weil ich selbst ja kein ‚Betroffener‘ bin und wohl auch die Idee hatte, hier solle ein Betroffenenbeirat installiert werden.“

    • „Ich habe die IG initiiert. In meiner Funktion als Missbrauchsbeauftragte (Ansprechperson) habe ich viele Betroffene kennengelernt. Diese miteinander zu vernetzen, schien mir sinnvoll und zeitgemäß.“

    • „Durch Erzählen eines Mitglieds der IG.“

    • „Bei einer Abendveranstaltung Anfang 2019 hat mich die damalige Ansprechperson für Betroffene sexuellen Missbrauchs im Bistum Dresden-Meißen angesprochen, mir ihre Idee einer Initiativgruppe zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs vorgestellt und mich gefragt, ob ich mir vorstellen könne, da mitzuarbeiten. Ich fand ihren Vorschlag von Beginn an großartig.“

    • „Mich hat die damalige Ansprechperson gefragt, ob ich bei der geplanten Initiativgruppe mitarbeiten möchte, und ich habe plötzlich die Möglichkeit gesehen, aus der Machtlosigkeit herauszukommen und aktiv etwas für die Aufarbeitung sexueller Gewalt im Bistum zu tun.“

    • Ich bin durch Twitter auf Sie aufmerksam geworden.

    • „Erfahren, dass es mehr gibt wie mich, die entweder selbst betroffen sind von sexuellem Missbrauch durch Priester oder kirchliche Mitarbeiter.“

    • Ich erwarte von einer Mitgliedschaft in der Gruppe, dass ich unter Gleichgesinnten bin, und vor allem nicht weiter aufpassen muss, was ich wie und wo sagen "darf". Dabei geht es mir darum, nicht in der Vergangenheit festzustecken, sondern etwas in der Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt mit voranzubringen, mit anderen, denen es ähnlich geht.

    • „Unterstützung erfahren beim Zeigen meiner Person mit meiner Geschichte, helfen, dass sexueller Missbrauch etc. nicht mehr vorkommt bzw. Maßnahmen ergriffen werden, damit es nicht mehr passieren kann.“

    • „Die Vernetzung mit anderen Missbrauchsbetroffenen und Engagierten im Aufarbeitungsprozess ist mir wichtig, um gemeinsam eine Sprache für das „Unmögliche“ zu entwickeln und aus dem Schweigetabu auszusteigen sowie Missstände klar und mutig zu benennen.“

    • „… am Aufklärungsprozess mitzuwirken, Betroffenen einen Raum zur Intervention zu geben und Genugtuung zu erfahren“

    • „Die Gruppe repräsentiert die Lage und Situation Betroffener allgemein. Wiederum ist jedes Mitglied sehr speziell betroffen und hat eigene Strategien der Bewältigung gefunden. Aus diesen unterschiedlichen Blickwinkeln ergeben sich Schritte und Wege für die Aufarbeitung.“

    • „Entwicklung einer langfristigen Strategie für Aufarbeitung, Vermittlung von Hilfen/Kontakten, Empowerment, Vernetzung, Informationsaustausch und last, but not least: LERNEN“

    • „… die Möglichkeit, gegenüber der Bistumsleitung nicht als Einzelperson zu agieren, sondern als Teil einer Gruppe, die ernst genommen werden muss, Planung von konkreten Handlungsschritten sowohl kurz- als auch langfristig“

    • „… dass wir einander bestärken, mutig im Sinne der Misshandelten aufzutreten, damit die Verantwortlichen und die Verantwortungsträger nicht an uns als Gruppe vorbeikommen und Aufarbeitung endlich voran kommt.“

    • „Wir verstehen uns als Arbeitsgremium, nicht als Selbsthilfegruppe. Für unser Engagement versorgen wir einander mit Informationen, Kenntnissen und Anliegen aus unseren Arbeits- und Lebensbereichen, wo es zu Schnittmengen mit unseren Anliegen der Aufarbeitung, der Intervention und der Prävention kommt.“

    • „Sichtbarmachen Betroffener, mit dazu beitragen, dass sich die Wahrnehmung, Betroffene seien Kranke und Spinner, ändert“

    • Aufarbeitung

    • Erarbeitung von Strategien zur Aufarbeitung in betroffenen Gemeinden

    • Ausübung von Druck auf den Bischof und sein Ordinariat, Kontrollfunktion für den Umgang mit Missbrauch für das Bistum

    • Einbringen der Sicht Betroffener in die Diskussion und Kirchenpolitik im Bistum

    • mehr Gerechtigkeit für Betroffene erreichen: 1. in der Wahrnehmung in Gesellschaft und Kirche zu erreichen, dass wir ernst genommen werden als Betroffene und nicht als Opfer, psychisch Kranke und bestimmt nicht belastbare Menschen, die deshalb rausgemobbt werden

    • klare Kommunikation von Betroffenen an die Verantwortlichen in der Kirche, die das langwierige Täter-sein von Priestern, Mitarbeitern oder eben auch Familien! erst ermöglicht haben und dieses gesichert haben durch Vertuschen und dies immer noch tun

    • Verantwortung für Menschen tragen lernen: verpflichtendes Führungskräftetraining für Bischöfe, Priester, Dechanten, Leitungsstelleninhaber*innen sowie für Gemeindereferent*innen und das kirchenextern. Dass dieses "Unter-den-Teppich-kehren" und "Da kann ich doch nichts ändern" endlich mal aufhört

    • kirchenexterne Fachweiterbildungen (zusätzlich zu den Pflicht-Präventionskursen) für traumasensibles Arbeiten, zunächst wenigstens für Ansprechpersonen, die Meldungen entgegennehmen und die Betroffenen anhören.

    • eine traumasensible Pastoral als Teil der Erneuerung der Kirche; Die müssen mit uns auch umgehen lernen, einige können es auch

    • dass kirchenexterne Expert*innen von der Kirche auch freiwillig, einfach von der Sachlage her, bei schwierigen Fragen hinzugezogen werden

    • keine schrägen Blicke bei Einhalten von bestehenden Regelungen: Solange alles unter den Teppich gekehrt wird, wird das nichts mit Aufarbeiten, weder in der Kirche noch in der Politik oder der Gesellschaft insgesamt. Nur das Abschließen von (auch noch unterschiedlichen) Vereinbarungen mit dem UBSKM sind zwar wichtige Schritte, genau wie die Einführung von Präventionskonzepten, aber es müsste zunächst keine schrägen Blicke geben, wenn solche Regelungen, dann auch praktisch angewendet werden.

      Es wäre aus meiner Sicht eine Aufgabe, diese Lücken dem Bistum immer wieder gegenüber aufzuzeigen.

    • Ich finde es ganz wichtig, dass sich Betroffene u.a. andere vernetzen, um sprechen zu können, eine Lobby zu entwickeln, die immer lauter wird, so dass sie wahrgenommen werden muss.

    • Das wichtigste Ziel ist für mich, dass uns Betroffenen überhaupt so etwas wie Gerechtigkeit widerfährt, wenigstens in bestimmten Bereichen.

    • die Aufarbeitung am Laufen zu halten und zu beschleunigen, VERÄNDERUNG mitgestalten

    • mehr Wahrheit und weniger Schein und schöne Worte in der katholischen Kirche unseres Bistums

    • Ich rege andere an, eine Haltung zu entwickeln und dafür einzustehen. Haltung macht einen großen Unterschied.

    • einen Beitrag zur Rückgewinnung des Vertrauens in die kath. Kirche zu leisten

    • Erneuerung der Kirche durch a) Bekenntnis zur Tat, b) Buße und Reue, c) Wiedergutmachung

    • Vernetzung mit Gruppen, die an der Aufarbeitung und Erneuerung der Kirche arbeiten

    • Sichtbarmachen von Vertuschungen; Wahrhaftigkeit und überlegtes Handeln sollen an die Stelle von Vertuschung und zögerlichem Selbstmitleid treten!

    • damit das Mäntelchen des Schweigens immer mehr aufgedeckt wird und aufgedeckt bleibt

    • Aufdeckung von Vertuschung, Vermeidung und Bagatellisierung des Themas Missbrauch in der kath. Kirche; Wegsehen, Ignorieren, Kleinreden, Beschwichtigen im Fall sexualisierter Gewalt sollen zukünftig der Vergangenheit angehören.

    • das Thema wachhalten und so helfen, dass es nicht weiter passiert, Öffentlichmachung

    • durch Beteiligung von Medien

    • geschärften Blick auf Gefährdungssituationen und Schädigungsfolgen Betroffene

    • die Wahrnehmung dafür schärfen, welche Schädigungsfolgen viele Betroffene sexualisierter Gewalt ihr Leben lang an jedem einzelnen Tag aushalten müssen. Daraus können sich seelische, gesundheitliche und wirtschaftliche Notlagen entwickeln, die versorgt werden müssen, um das Leben und Überleben der Betroffenen zu sichern. Es gilt, dafür ein Bewusstsein zu entwickeln, damit zum einen Hilfestrukturen verstärkt und mit ausreichend Ressourcen ausgestattet werden und zum anderen das, wiederum auch oft stumme, Leid in den Familien von Missbrauchsopfern wahrgenommen wird.

    • Betroffenenperspektiven stärken, dazu beitragen, dass das Schweigen gebrochen wird und Betroffene ihr Schweigen brechen können

    • MIT Betroffenen reden anstatt ÜBER Betroffene, Vernetzung Betroffener

    • Unterstützung, Genugtuung und Erleichterung für Betroffene

    • aus der eigenen empfundenen Ohnmacht herausfinden, zeigen, dass ich mich mit meiner Geschichte nicht verstecken muss

    • Erneuerung der Kirche; das Aufdecken von Missbrauch und Beenden von Vertuschung sind wichtige, längst überfällige Schritte

    • dass Aufarbeitung geschieht, Einbringen der Sicht Betroffener in die Diskussion und Kirchenpolitik im Bistum

    • Aufgabe der Kirchen ist es, die ihnen anvertrauten Schutzbedürftigen zu schützen. Lassen sie stattdessen deren Gefährdung zu bzw. verhindern diese nicht, müssen sie sich in die Pflicht nehmen lassen, die Folgen für die lebenslang geschädigten Gewaltopfer lebenslang zu mindern.

    • die Unterstützung anderer Betroffener

    • widersprechen und dass andere wieder sprechen können

    • Was benötigen Betroffene an lebenspraktischer Unterstützung und medizinischer, therapeutischer Behandlung? Welchen wirtschaftlichen Ausgleichs bedürfen sie?

    • Die Zahlungen in Anerkennung des Leids berücksichtigen den angerichteten Schaden keineswegs angemessen. Denken Sie zusätzlich zu lebenslang beschädigter Gesundheit auch an Aspekte wie Bindungsfähigkeit, Vertrauen, Glaubensfähigkeit, Lebensglück und ebenso an ausgebremste Bildungslaufbahnen sowie beeinträchtigte Erwerbsprozesse, die nicht selten in Erwerbsunfähigkeitsrenten münden. Eine Ausrichtung an den Leistungen des Opferentschädigungsgesetzes wäre unbedingt notwendig.

    • Ich engagiere mich an meinem Arbeitsplatz in der Prävention sexualisierter Gewalt. Seit meiner Ausbildung als Referentin für Präventionskurse hinsichtlich sexualisierter Gewalt gestalte und entwickele ich Fortbildungen mit und trete für eine betroffenensensible Auseinandersetzung mit dem Thema ein.

    • Ich bin betroffen von sexuellem und geistlichem Missbrauch durch Priester.

    • Habe viele Opfer gehört und Vermeidung bis Verleugnung durch die Kirchenleitung und andere Verantwortliche erlebt

    • Ich bin selbst Betroffene von sexualisierter Gewalt als Kind in der Familie. Einer stark engagierten katholischen Familie, die in der DDR entsprechend stark von Kirche beeinflusst war. Später - als junge Erwachsene - bin ich von einem Ordenspriester belästigt worden. Das interessiert die Kirche aber nicht.

    • Als selbst Betroffener andere Betroffene zu ermutigen, am Aufarbeitungsprozess mitzuwirken.

    • Ich bin katholisch und hatte Kinder im Alter der Zielgruppe für klerikale Täter.

    • Das Thema ist verschiedentlich und in sehr unterschiedlichen Kontexten immer wieder sehr nah: z. B. ist in einem Fall eine gute Bekannte die Tante des potentiellen Täters, und die Frau meines besten Freundes ist die Cousine einer in diesem Fall von institutionellem Versagen betroffenen Person.

    • Ich habe maßgeblich am Schutzkonzept der rechtselbischen katholischen Pfarrei St. Martin in Dresden mitwirken dürfen und bin dort Präventionsfachkraft.

    • Ich begleite Betroffene. Als Traumatherapeut habe ich nie vergessen, dass eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) eine reaktive, gemachte Störung ist.

    • Dieses Thema begleitet mich, seit ich über meine katholische Herkunftsfamilie reflektieren kann. Mit Redeverbot unter Androhung schlimmster Folgen bin ich aufgewachsen. Heute erhebe ich meine Stimme und spreche das Undenkbare, Unliebsame, Unbequeme an, damit Missbräuche eher unterbunden werden, damit die Sprachfähigkeit zu diesem Thema zunimmt und damit ans Licht kommt, was ans Licht gehört.

    • Ich habe als Betroffene den institutionellen Umgang mit dem Thema Missbrauch sowohl in privater als auch beruflicher Hinsicht erlebt und möchte durch mein Engagement dazu beitragen, dass sich dieser Umgang ändert – dass Betroffenen endlich auf Augenhöhe begegnet wird.