Unsere aktuellen Forderungen an die Bischöfe

Vom 27. Februar bis zum 2. März 2023 tagt die Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Dresden. Dies nehmen wir zum Anlass, die Leitung des Bistums Dresden-Meißen zu einem größeren Engagement in der Aufarbeitung zu ermutigen.

Packen Sie die „heißen Eisen“ der Aufarbeitung im Bistum Dresden - Meißen an!

Was wir fordern:

Kein Verzögern, Vertuschen und Herausreden mehr. Nach 13 Jahren ist „Wir sind Lernende!“ nur noch im Zusammenhang mit „Wir sind Handelnde!“ zu akzeptieren.

Agieren statt Reagieren. Beenden Sie die Salamitaktik, nur dazu Stellung zu beziehen, was die Medien in die Öffentlichkeit bringen.

Übernehmen Sie als Bischof Verantwortung und Führung! Eröffnen Sie den Diskurs. Warten Sie nicht, bis die Gemeinde als „irritiertes System“ erkennbar wird.

Unterstützen Sie zuerst und langfristig die sich mitteilenden Betroffenen.

Suchen Sie proaktiv weitere Betroffene - an Orten, an denen identifizierte Täter tätig waren oder an die sie versetzt wurden. - durch öffentliche Aufrufe innerhalb und außerhalb der Kirche. Viele Betroffene haben die Kirche aufgrund ihrer Erfahrungen verlassen.

Beteiligen Sie Betroffene frühzeitig an Aufarbeitungsformaten.

Üben Sie echte und ehrliche Fürsorge für die Betroffenen. Diese muss über ein einmaliges „Seelsorgegespräch“ hinausgehen.

Seien Sie machtsensibel. Kommunikation gelingt auf Augenhöhe und mit Empathie.

Lassen Sie sich vom Staat helfen, indem Sie von Ihrem verfassungsrechtlich garantierten institutionellen Selbstbestimmungsrecht Gebrauch machen und ihn darum bitten. Eine Institution kann sich nicht selbst aufarbeiten.

Gliedern Sie die Militärseelsorge aus der regionalen Aufarbeitung aus.

Begrenzen Sie den Zeitrahmen für die Aufarbeitung, damit die Betroffenen sie noch erleben.

Nutzen Sie die Expertise Betroffener für Prävention und Aufarbeitung - diese wissen Bescheid.

Rehabilitieren Sie Hinweisgeber. Prävention braucht die Bereitschaft, hinzuschauen und aktiv zu werden.

Investieren Sie in Bildungsangebote im Bereich Prävention. Schutzkonzepte brauchen Menschen, die sie mit Leben füllen.

Wählen Sie traumasensible Ansprechpersonen aus , die Meldungen entgegennehmen und Betroffene anhören.

Setzen Sie sich für deutlich höhere Zahlungen an Betroffene ein. Das Bistum Dresden-Meißen hat derzeit von allen Diözesen die zweitniedrigsten durchschnittlichen „Anerkennungsleistungen“.

Fördern Sie die Vernetzung Betroffener.


Wir wollen:

+ Kinder und Jugendliche schützen

+ sexuellen und spirituellen Missbrauch verhindern

+ Schweigen brechen, Vertuschen beenden

+ Erfahrungsexpertise in Prävention, Intervention und Aufarbeitung einbringen

+ nachhaltige institutionelle Aufarbeitung

+ Hilfen/Kontakte vermitteln

+ Empowerment, Vernetzung und Informationsaustausch fördern

+ Vorurteile gegenüber Betroffenen abbauen helfen

+ Unterstützung anderer Betroffener

+ Recht auf Aufarbeitung

+ Einbringen der Sicht Betroffener

+ professionelle, traumasensible Pastoral als Teil der Erneuerung der Kirche

Aufarbeitung mit Kirche und Staat - JETZT!


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Mit einer Kunstaktion setzen wir ein Zeichen zum Beginn der Deutschen Bischofskonferenz am 27.2.23 in Dresden